Seit vielen Jahren begleitet Tina Kuritke neue Franchise-Nehmer*innen von Mrs.Sporty in ihre Selbstständigkeit mit einem Boutique-Fitnessclub für Frauen. Sie weiß, worauf Banken bei der Kreditvergabe Wert legen. Wie die Beraterin und das Franchisesystem Mrs.Sporty Gründer*innen im Bereich Finanzierung unterstützt, erläutert die Expertin in diesem Interview.
Es geht speziell über Businesspläne, Bankgespräche und Zusagen von Banken für ein Darlehen zur Finanzierung einer Fitnessstudio Eröffnung mit Mrs.Sporty Franchise.
08.07.2019 | Lesezeit: 9 Minuten | #Finanzierung #Darlehen #Franchisegründung
Interview über die Unterstützung bei der Finanzierung eines Mrs.Sporty Clubs
Wie werden Franchise-Partner*innen unterstützt ihren Mrs.Sporty Club zu finanzieren?
Anfangs dreht sich alles um den Businessplan für die Eröffnung eines Mrs.Sporty Clubs am gewünschten Standort, der im Vorfeld vom Franchise-Geber Mrs.Sporty geprüft und freigegeben wurde. Zu Beginn bekommen unsere neuen Franchise-Partner*innen Businessplanunterlagen zur Verfügung gestellt.
Auch werden sie zum Thema Finanzierung unter anderem mit Webinaren geschult. Zu den Businessplan-Unterlagen gehören eine Excel-Vorlage für den Zahlenteil und dazu auch eine Anleitung für den schriftlichen Teil des Businessplans, die eine Struktur vorschlägt und Tipps zum Inhalt bietet.
Als Franchise-Partner*in von Mrs.Sporty erhalte ich also einen fertigen Businessplan, mit dem ich zur Bank gehen kann?
Es gibt keinen vorgefertigten Mrs.Sporty Businessplan, aus dem Grund nicht, da die Bank auch erkennen will, wer der Unternehmer, die Unternehmerin ist. Der schriftliche Teil, mit dem unsere Franchise-Partner*innen ihre Person, Qualifikation und Motivation für eine Gründung mit Mrs.Sporty erläutern, ist genauso wichtig wie der Zahlenteil eines Businessplans.
Der Businessplan hat also anfangs eine standardisierte Struktur, kommt aber trotzdem aus der eigenen Feder des Franchise-Partners.
Wenn der Businessplan fertig ist, sprechen wir gemeinsam den ersten Entwurf durch und schauen, wo Fragen aufgetaucht sind oder wo noch etwas nachgebessert werden muss.
Auch bei der Auswahl der Banken sowie der Vor- und Nachbereitung der Bankgespräche berate ich unsere Franchise-Partner*innen. Bei Bedarf können wir auch Bankkontakte zur Verfügung stellen.
Wie läuft das Bankgespräch erfahrungsgemäß ab?
Grundlage des Bankgesprächs ist der Businessplan. Das Gespräch beginnt meist damit, dass der Gründer/die Gründerin sich und das Geschäftskonzept noch einmal kurz präsentiert. Erst dann folgt das eigentliche Gespräch, in dem der Banker Fragen stellt. Am Ende des Gesprächs wird es noch keine Entscheidung geben. Denn dazu beraten sich die Ansprechpartner zunächst mit Kollegen, Vorgesetzten oder je nach Bank auch der Zentrale.
Welche Fragen stellen in der Regel die Banker?
Das hängt immer etwas von dem Ansprechpartner bei der Bank ab. In den meisten Fällen geht es um die persönliche Motivation, den Lebenslauf, die Voraussetzungen und die Zahlen im Businessplan.
Auch die Marktanalyse und Risiken werden thematisiert. Die Banker wollen sehen, dass sich der Gründer/die Gründerin wirklich mit dem Vorhaben beschäftigt hat und sich ausreichend auskennt. Wer mit dem Businessplan gründlich gearbeitet hat, wird alle Fragen sehr gut beantworten können.
Wie bereiten sich Mrs.Sporty Franchise-Partner*innen auf das Bankgespräch vor?
Zur Vorbereitung gehe ich mit unseren Franchise-Partner*innen immer nochmal die wichtigsten Punkte des Businessplans durch. Es ist entscheidend, die wesentlichen Informationen und Zahlen parat zu haben, damit der Gründer/die Gründerin sich und das Konzept selbstsicher und überzeugend darstellen kann. Denn in den persönlichen Bankgesprächen achten Banker vor allem darauf, wie sich ihr Gegenüber präsentiert.
Und wie sieht es mit der Kleidung aus? Welchen Tipp geben Sie hier den Partner*innen?
Ich empfehle immer Business Casual. Der erste Eindruck zählt natürlich, deshalb sollte der Gründer einen gepflegten Eindruck machen. Gleichzeitig sollte man aber authentisch und natürlich bleiben. Das heißt, es muss es nicht unbedingt ein Hosenanzug sein, wenn man sich darin überhaupt nicht wohlfühlt.
Bei Mrs.Sporty berate ich Gründer*innen in der Fitnessbranche, die können auch gerne mit Sneakers zum Bankgespräch gehen, wenn es insgesamt einen ordentlichen Eindruck macht.
Welche Tipps haben Sie gegen die Nervosität vor dem Bankgespräch?
Ich sage unseren Partner*innen immer, dass sie sich auf keinen Fall als Bittsteller sehen dürfen. Auch Banken sind daran interessiert Kredite zu vergeben. Deshalb sollen sie sich als Geschäftspartner der Bank auf Augenhöhe sehen.
Das Bankgespräch dient gleichermaßen dem Gründer, um zu prüfen, ob die Chemie zwischen ihm und der Bank stimmt. Diese Sichtweise hilft dann meistens, um die Nervosität abzubauen.
Außerdem empfehle ich immer, 2-3 Banken zu kontaktieren, die für die Gründungsfinanzierung in Frage kommen. Das nimmt den Druck, dass es in dem Bankgespräch unbedingt klappen muss. Sollte es mal eine Absage geben, können die Gründer das als Übung sehen und sich sagen: Jetzt erst recht, bei der nächsten klappt es!
Mrs.Sporty hat eine 100% Finanzierungsquote. Was bedeutet das und woran liegt es?
Das heißt, dass die Franchise-Partner*innen von den Banken auch wirklich eine Finanzierungszusage bekommen und somit ihre Fitnessstudio-Gründung auch umsetzen können.
Das bedeutet nicht, dass es keine Bankabsagen gibt – auch das kann trotz guter Vorbereitung einmal vorkommen. Dann haben unsere Partner aber bei einer anderen Bank Erfolg.
Woran es liegt, dass wir eine 100%ige Quote erreichen? Ich denke das hat auch mit der Vorauswahl unserer Franchise-Partner*innen zu tun. Wir schließen nur dann einen Franchise-Vertrag, wenn wir fest davon überzeugt sind, dass sie dafür geeignet sind.
Der andere Grund ist die eben schon erwähnte laufende Beratung im Finanzierungsprozess.
Wie können die Franchise-Partner*innen von Ihrer Erfahrung profitieren?
Ich stehe tagtäglich in Kontakt mit Banken und begleite unsere Franchise-Partner*innen durch den Finanzierungsprozess. Daher weiß ich, wie die Banken ticken.
Auch, wenn sich beispielsweise Richtlinien für Fördermittel ändern, sind wir up-to-date und wissen, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand eine Finanzierung bekommt.
Ein weiterer Vorteil ist sicherlich, dass wir einen standardisierten Prozess haben, der aus unserer Sicht sehr gut funktioniert. Wir kennen uns nicht nur mit Finanzierungsfragen aus, wir wissen auch, welche Kredite und Fördermittel speziell für die Gründung mit Mrs.Sporty in Frage kommen.
So können wir auch wichtige Infos zum Zielmarkt – dem Fitness- und Gesundheitsmarkt – bereitstellen. Damit können wir die Gründung schnell, effizient und mit hoher Qualität durchziehen.
Hier erhalten Sie weitere Informationen über eine Fitnessclub-Eröffnung mit dem Konzept von Mrs.Sporty: